Seit Kindestagen gehört Sport zu meinem Leben. Der Drang, sich zu bewegen, in der Natur zu sein, aber auch, sich mit anderen sportlich zu messen, haben mich früh geprägt. Mit 10 Jahren habe ich für mich den Lauf- und Wettkampfsport entdeckt. Dabei spielte eine entscheidende Rolle, dass Freunde dabei waren und Eltern, die uns zu Wettkämpfen fuhren. Im Winter stand der Crosslauf hoch im Kurs. Egal, bei welchem Wetter. Je „crossiger“, desto besser. Matsch, Schnee, Berge hoch und hinunter konnten unserem Spaß nichts anhaben. Und das alles in kurzer Hose. Sprüche wie „Ach, das Kind erkältet sich noch“, standen nicht zur Debatte. Das war eine Lebensschule und machte zäh. Im Sommer stand dann die Bahnsaison auf dem Programm. Runden drehen und schnell sein!
Ich hatte das Glück, dass ich von Anfang an tolle Trainer an meiner Seite hatte sowie Familie und Vereine, die mich auf meinem sportlichen Weg unterstützt haben. In meinem Heimatverein der SKG Roßdorf wurde der Grundstein gelegt. Im ASC Darmstadt, dem damaligen deutschen Läuferclub schlechthin, wurde mein Talent gefördert. Meine Leidenschaft war: Laufen, Laufen, Laufen.
Trotz aller Leidenschaft war allerdings auch einiger Schmerz zu durchleben, denn mit Niederlagen musste ich lernen, umzugehen. Auch gab es Motivationstiefs. Diese habe ich früh gelernt, wegzustecken. Die Liebe zum Laufsport hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Mein Hobby wurde zur Berufung. Der Wille, niemals aufzugeben, wurde mit Teilnahmen bei den Olympischen Spielen in Atlanta 1996 und Sydney 2000 belohnt. 2002 hatte ich dann die Seite gewechselt und wurde von einer Leistungssportlerin zur Lauf-Trainerin & Genuss-Läuferin. Früher ging es um Zeiten, Qualifikationen und schnell sein. Dabei musste man sich auch überwinden, sich quälen zu können. Heute genieße ich es mehr denn je durch den Wald zu traben und die Jahreszeiten zu erleben. Aber diese Komfortzone verlasse ich immer noch gerne, wenn ich Wettkämpfe bestreite.